Radiologie
Friedrichshafen

Periradikuläre Therapie (PRT)

Rückenschmerzen sind der häufigste Grund für den Weg zum Arzt.

Bei jungen Patienten werden die Beschwerden zumeist durch eine Funktionsstörung der Wirbelgelenke aufgrund von Fehl- und Überlastung ausgelöst. In späteren Jahren stehen häufig Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule (z.B. Arthrose) im Vordergrund. Fehlhaltungen und oft einseitige Belastung der Wirbelsäule können auch zu Bandscheibenvorfällen (Verschiebung der Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern) führen. In allen Fällen kommt es zu entzündlichen Prozessen und dadurch zu anhaltenden Schmerzen und Bewegungsbeeinträchtigungen. Durch die bildgesteuerte Rückenschmerztherapie ist eine gezielte und wirksame Behandlung von Rückenschmerzen direkt am Ort des Geschehens – als schonende Alternative zu operativen Eingriffen – möglich.

Häufige Ursachen von Rückenschmerzen

Als Folge von Druck oder sonstiger Irritation einer Nervenwurzel, beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall oder durch verschleißbedingte knöcherne Verengungen in der Nervenverlaufsbahn können Schmerzen im Rücken und Beschwerden im Versorgungsgebiet des betroffenen Nervs (radikuläre Schmerzen) entstehen.

Weiterhin kann es durch Überlastung, entzündliche Prozesse oder zunehmenden Verschleiß an den kleinen Zwischenwirbelgelenken ebenfalls zu heftigen Rückenschmerzen und zu Beschwerden kommen, die ähnlich wie radikuläre Schmerzen in den Arm oder das Bein ausstrahlen können (pseudoradikuläre Schmerzen, Facettensyndrom).

Gezielte bildgesteuerte Rückenschmerztherapie

Bei Injektionen an der Wirbelsäule spielt die interventionelle Radiologie – also die gezielte medizinische Behandlung unter sicherer und unmittelbarer Bildkontrolle (quasi unter Live Bedingungen) – eine große Rolle. Da sich hier das sehr empfindliche Rückenmark bzw. die Nervenwurzeln befinden, bieten CT-gesteuerte Injektionen ein hohes Maß an Sicherheit. Nervenwurzeln können so ganz gezielt mit einer Punktionsnadel angesteuert werden.

Ziele sind die langfristige Beeinflussung des sogenannten Schmerzgedächtnisses (Schmerzlinderung, Herabsetzung der Nervenerregbarkeit) sowie Entzündungshemmung und lokale Durchblutungssteigerung.

Die zielgenaue Behandlung direkt am Ort des Schmerzgeschehens ermöglicht eine schnelle Wirkung bei geringer Medikamentendosis.

Wissenswertes zum Untersuchungsablauf

Unter computertomographischer Kontrolle wird eine hauchdünne Hohlnadel millimetergenau gesetzt. Bei richtiger Position der Nadel werden die betreffenden Medikamente verabreicht. Die Behandlung erfolgt in Bauchlage unter Gabe eines örtlichen Betäubungsmittels und dauert nur wenige Minuten. Die Therapie ist weitgehend schmerzfrei und in der Regel ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Bei Bedarf können die Injektionen bedenkenlos mehrfach wiederholt werden. Die gezielte bildgesteuerte Rückenschmerztherapie ist ein vergleichsweise aufwändiges Therapieverfahren. Sie findet immer dann sinnvolle Anwendung, wenn die üblichen Behandlungsmaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. Bei Interesse beraten Sie unsere Ärzte unverbindlich, ob die Therapie für Ihre Situation geeignet sein könnte.

Nach der Untersuchung

Bei einer PRT der Lendenwirbelsäule ist durch die Injektion eines lokalen Betäubungsmittels keine Verkehrstüchtigkeit gegeben. Für Unfälle wären Sie ohne Versicherungsschutz. Sie dürfen mindestens 12 Stunden kein Auto fahren und sollten sich nach der Therapie abholen lassen oder ein Taxi benutzen.

Es ist auch normal, dass Sie über ein “eingeschlafenes Bein” klagen können. Dieses Gefühl des “eingeschlafenen Beines” wird am Nachfolgetage nicht mehr vorhanden sein.

 

Periradikuläre Therapie