Radiologie Friedrichshafen

Kernspintomographie / Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)

Kernspintomographie / Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)

Die Kernspintomographie setzt keine Röntgenstrahlen ein, sondern ein starkes Magnetfeld und Radiowellen.

Gerät für Kernspintomographie
Frau steht am Gerät für Kernspintomographie

Das Herz des Kernspintomographen bildet ein tonnenschwerer Elektromagnet mit einer röhrenförmigen Öffnung, in welche die Patientenliege eingefahren wird. In kurzer Zeit lassen sich Schichtaufnahmen jeder Körperregion anfertigen. Ein Computer errechnet aus den digitalen Daten Ansichten der untersuchten Körperregion, die der Radiologe dann befundet. Unsere Praxis verfügt über ein Siemens Avanto und ein Siemens Aera mit jeweils 1,5 Tesla Feldstärke. Besonders gut sind Gehirn und Rückenmark, innere Organe (mit Ausnahme der Lunge), aber auch Muskeln oder Gelenke zu erkennen.

Wichtige weitere Einsatzgebiete der Kernspintomographie sind die präzise Darstellung von Blutgefäßen, die Früherkennung von Tumoren sowie Einblicke in den Körperstoffwechsel. Virtuelle Bildanalyseverfahren veranschaulichen den überweisenden Kollegen und den Patienten Vorgänge im Körperinneren.

Der Vorteil der Kernspintomographie liegt darin, dass es sich um ein schonendes, praktisch risikoloses Untersuchungsverfahren handelt. Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung können auch Kinder und Schwangere untersucht werden. Und wenn ein Patient kein jodhaltiges Kontrastmittel vertragen sollte, wie es z. B. in der Computertomographie zum Einsatz kommt, kann der Radiologe oft auf eine Kernspinuntersuchung ausweichen.

Vor der Untersuchung

Vor Beginn der Untersuchung müssen Sie alle metallischen Gegenstände abgeben. Dazu zählen auch Uhren, Hörgeräte sowie Scheck- oder Kreditkarten. Metallteile im Körper, wie zum Beispiel fester Zahnersatz, Gelenkprothesen oder Metallplatten nach Operation eines Knochenbruchs, stellen in der Regel kein Problem dar. Bitte geben Sie an, wenn Sie evtl. metallhaltige Teile tragen, insbesondere

  • Gefäßstützen wie Stents
  • Gefäßclips
  • eine künstliche Herzklappe
  • eine Insulinpumpe
  • Metallsplitter
  • Tätowierungen

Da es im Magnetfeld zu Fehlfunktionen kommen kann, sind Patienten mit Herzschrittmachern von der Untersuchung ausgeschlossen, ebenso Patienten mit Innenohrprothesen (Cochleaimplantaten).

Während der Untersuchung

Während der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege, die sich anfangs langsam in die Öffnung des Geräts, also in Richtung Magnet, bewegt. Sie befinden sich dann ganz oder – etwa bei einer Untersuchung des Kniegelenks – teilweise im Gerät.
An- und abschaltende Magnetfelder erzeugen relativ laute, klopfende Geräusche, die manche Patienten als störend empfinden. Sie erhalten daher Ohrstöpsel oder einen geschlossenen Ohrschutz; häufig können Sie während der Untersuchung auch Musik hören. Die Untersuchung dauert je nach untersuchter Körperregion und Fragestellung wenige Minuten bis zu einer halben Stunde.

Gabe eines Kontrastmittels

Während einer Untersuchung im Kernspintomographen kann es notwendig sein, Ihnen ein spezielles Kontrastmittel zu spritzen. Die Injektion erfolgt in eine Körpervene. Der Zugang wird entsprechend vor der Untersuchung gelegt.

Wenn das Gerät zu eng erscheinen sollte

Generell können Sie davon ausgehen, dass der Kopf bei der Untersuchung der unteren Körperhälfte außerhalb des Gerätes liegt. Selten kann vorher auch die Gabe eines Beruhigungsmittels notwendig sein. In diesem Fall müssen Sie in Begleitung zur Untersuchung kommen, da Sie nach der Untersuchung für einen Tag kein Fahrzeug fahren dürfen.

Manche Patienten leiden unter der relativen Enge des Geräts (“Platzangst”). Sollte dies für Sie zutreffen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt vorab oder mit dem Radiologen. Zudem verfügen wir seit September 2017 über eine modernes MRT-Gerät mit einer größeren Tunnelöffnung. Somit können wir Patienten mit leichter Platzangst eine Untersuchung ermöglichen.

Bei der MR-Angiographie können arterielle und venöse Gefäße ohne Zuhilfenahme eines Gefäßkatheters dargestellt werden. Zur Anhebung des Gefäßkontrastes wird oft über eine Armvene eine intravenöse Applikation von nicht jodhaltigen Kontrastmittel durchgeführt.

Bei der herkömmlichen Angiographie wird über einen invasiv eingebrachten Katheter in ein bestimmtes Gefäß ein jodhaltiges Kontrastmittel injiziert, das sich anschließend im Blut in Flußrichtung verteilt. So erhält man von einem gewählten Blickwinkel aus in Einzelbild des Gefäßinnenraumes.

Becken-Bein-Angiographie

TOF-Angiographie der intrakraniellen Gefäße

Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Frauen.

Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen und desto schonender die Therapien. Bei bestimmten Fragestellungen etabliert sich zunehmend die Kernspintomographie (MR-Mammographie, Mamma-MRT) als schonende Methode zur Früherkennung von Brustkrebs. Ohne den Einsatz von Röntgenstrahlen können mit  dieser Untersuchung durch die hohe Bildauflösung selbst kleinste Veränderungen im frühen Stadium genau diagnostiziert werden.

Brustkrebsfrüherkennung – schonend und präzise

Die MR-Mammographie ist eine Untersuchung der weiblichen Brust im Kernspintomographen. Da die Kernspintomographie nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern arbeitet, ist das Verfahren besonders schonend. Die Brüste werden kaum verformt, was für eine präzise Ortsbestimmung von Herdbefunden hilfreich ist. Eine genaue Darstellung des Drüsengewebes in sehr dünnen Schichten vermeidet Überlagerungen. Von entscheidender Bedeutung bei der Tumorentdeckung ist die Darstellung des Durchblutungsgrades der einzelnen Herde, die bei der MR-Mammographie möglich ist. Weiterhin kann die MR-Mammographie als einziges Verfahren das Brustgewebe vollständig bis zur Brustwand und vorderen Achsel erfassen und somit einen guten Überblick liefern.



Kernspintomographie der Brust

Einsatzgebiete

Oftmals kommt die MR-Mammographie zum Einsatz, wenn durch andere Verfahren (Mammographie oder Ultraschall) der Verdacht auf das Vorliegen von Brustkrebs nicht sicher ausgeräumt werden konnte. Jedoch kann sie bei manchen Frauen auch alternativ zur konventionellen Mammographie sinnvoll sein (z.B. bei jungen Frauen mit besonders dichten Gewebestrukturen). Das  Verfahren kommt zum Beispiel bei Brustkrebspatientinnen vor einer Operation  zur genauen Untersuchung des Brustgewebes zum Einsatz. Auch in der Nachsorge spielt das Untersuchungsverfahren eine große Rolle. Die MR-Mammographie besitzt unbestritten die höchste Empfindlichkeit und Genauigkeit für den Nachweis bereits gewebsverletzend wachsender Brusttumore. Wichtig ist, dass die Bilder von einem erfahrenen Arzt diagnostiziert werden. Da das Verfahren sehr aufwändig ist, wird über den Einsatz individuell entschieden.

Wer trägt die Kosten der Untersuchung?

Die MR-Mammographie wird nur ausnahmsweise von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet. Wir unterstützen Sie jedoch bei der Nachfrage bei Ihrer Krankenversicherung und händigen Ihnen eine Vorlage zur Kostenübernahme für Ihre Krankenkasse aus. Gesetzlich Versicherte können die Untersuchung auch privat bezahlen. Sie wird dann nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet und Ihnen persönlich in Rechnung gestellt. Derzeit übernehmen alle privaten Krankenkassen die Kosten der Untersuchung.



Kernspintomographie der Brust

Untersuchungsablauf bei der MR-Mammographie

Für die Untersuchung liegen Sie auf dem Bauch. Die beiden Brüste hängen in eine Vertiefung des Tisches (in der sog. Mamma-Spule des Gerätes). Die Brüste werden dabei nicht komprimiert. Dies ist insbesondere für Implantatträgerinnen wichtig und für alle Patientinnen angenehmer. Den BH müssen Sie ausziehen, ein T-Shirt können Sie jedoch anbehalten.

Die Standarduntersuchung schließt die Verwendung eines Kontrastmittels ein, welches intravenös verabreicht wird. Dies ist notwendig, da bösartige Tumore in der Brust in der Regel schneller und intensiver Kontrastmittel aufnehmen als normales Drüsengewebe und gutartige Veränderungen.

Auf dem Tisch in Bauchlage werden Sie für die Aufnahmen in das MRT-Gerät gefahren. Während der Untersuchungsphase hören Sie laute  Klopfgeräusche. Sie erhalten deshalb einen Hörschutz. Falls Probleme auftreten, haben Sie jederzeit die Möglichkeit, über eine Wechselsprechanlage mit der Mitarbeiterin in Kontakt zu treten. Die Untersuchung dauert in der Regel 20-25  Minuten.

Nach der Untersuchung können Sie die Praxis verlassen. Die Bilder werden berechnet, dokumentiert und vom Arzt ausgewertet. Das dauert zumeist mindestens eine Stunde. Ihr überweisender Arzt und Sie bekommen dann einen abschließenden Befundbericht.



Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Männern.

Je früher Prostatakrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen und die Therapien. In den aktuellen Leitlinien findet die Kernspintomographie (MRT) als schonende Methode zur Früherkennung und Primärdiagnostik von Prostatakrebs Beachtung.

Das übliche Vorgehen bei entsprechendem Verdacht ist die Bestimmung des sogenannten „PSA-Werts“ im Blut durch den Urologen. Dieser ist jedoch nicht nur beim Prostatakarzinom erhöht, sondern kann auch bei einer altersüblichen, gutartigen Prostatavergrößerung auffällig sein.

Daher führt ein erhöhter PSA-Wert zu einer weiteren Abklärung der Prostata durch den Urologen: zunächst erfolgt eine Abtastung der Prostata. Danach ggf. eine Probeentnahme („Biopsie“). Die Treffsicherheit bei der Biopsie kann durch eine vorherige multiparametrische Kernspintomographie (mpMRT) der Prostata entscheidend verbessert werden. Bei unauffälliger mpMRT kann zum Teil auch auf die Biopsie verzichtet werden.

 

Untersuchungsablauf bei der MR-Prostata

Für die Untersuchung liegen Sie auf dem Rücken. Die Standarduntersuchung schließt die Verwendung eines Kontrastmittels ein, welches intravenös verabreicht wird. Dies ist im Rahmen der Multiparameter-MRT notwendig, da bösartige Tumore in der Prostata in der Regel schneller und intensiver Kontrastmittel aufnehmen als normales Drüsengewebe.

Auf dem Tisch werden Sie für die Aufnahmen in das MRT-Gerät gefahren. Während der Untersuchungsphase hören Sie laute Klopfgeräusche. Sie erhalten deshalb einen Hörschutz. Falls Probleme auftreten, haben Sie jederzeit die Möglichkeit, über eine Wechselsprechanlage mit der Mitarbeiterin in Kontakt zu treten. Die Untersuchung dauert in der Regel 25-30  Minuten.

Die MRT-Untersuchung der Prostata wird als sogenannte multiparametrische MRT durchgeführt. Die 3 wichtigsten Magnetresonanzsequenzen welche unterschiedliche Untersuchungsteile beinhalten sind:

  • eine T2-gewichtete MR-Sequenz zur Beurteilung der Organstruktur (Prostata, Samenbläschen, umgebende Organe)
  • eine diffusionsgewichtete MR-Sequenz (DWI) zur Beurteilung der Zelldichte
  • eine MR-Sequenz zur Beurteilung der Durchblutung (DCE-MRT).

Nach der Untersuchung informieren wir Sie über das Ergebnis der Untersuchung. Es erfolgt eine standardisierte Auswertung und Klassifizierung (PI-RADS 2.1).

Geraet fuer MR Prostata