Facettenblockade
Spezielle Informationen zu dieser Untersuchung
Die Facettenblockade ist ein äußerst suffizientes Verfahren, um therapieresistente Beschwerden ausgehend von Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule zu behandeln. Sollten orthopädische und auch krankengymnastische Bemühungen ohne größeren Erfolg geblieben sein, empfiehlt sich diese Therapie, da diese ihre Wirkung dort entfaltet, wo der Schmerz seine Ursache findet.
Bedingt durch eine Bandscheibenprotrusion, einen Bandscheibenvorfall oder durch arthrotisch veränderte Wirbelgelenke kommt es in den nachgeschalteten Nerven zu einer entzündlichen Begleitreaktion. Diese Begleitreaktion ist zum einen für die Schmerzen im Bereich des Rückens, aber zum anderen auch für die fortgeleiteten Beschwerden im Bereich der Bauchwand, der Brustwand oder auch der Beine (Ischiasbeschwerden) verantwortlich zu machen. Diese entzündliche Begleitreaktion wird durch die Vor-Ort-Gabe einer geringgradigen Menge eines nur langsam resorbierbaren Kortison-Präparates angegangen und im Idealfall auch auskuriert. Wir überschauen hier in unserer Praxis ein großes Patientenkollektiv, da wir diese Behandlungsmöglichkeit schon seit mehreren Jahren anbieten. Dieses Verfahren ist ein risikoarmes Verfahren, welches hochwirksam ist.
Wichtig für unsere Kassenpatienten: Diese Behandlung ist nach Überweisung durch einen Schmerztherapeuten eine Kassenleistung und wird zur Gänze von der Krankenkasse bezahlt.
Was wird bei der Untersuchung gemacht?
Vor Untersuchungsbeginn wird mit dem Patienten oder der Patientin der computertomographische oder kernspintomographische Befund besprochen und eine ausführliche Anamnese erhoben. In dem sogenannten Aufklärungsgespräch wird ein Beschwerdestatus erhoben und mit dem Patienten besprochen, wie dieser zu beheben ist.
Es wird in unserem Computertomographen der Patient in Bauchlage bequem gelagert. Danach werden entsprechende Schnittbilder in den gestörten Segmenten angefertigt, um eine Planung der Behandlung durchführen zu können. Hierbei werden der Einstechwinkel und die Einstechtiefe der Nadel bestimmt, damit die Punktionsnadel möglichst nahe an das Facettengelenk herangeführt werden kann. Nach ausführlicher Hautdesinfektion wird nach den Planungsschnitten entsprechend punktiert und nach erneuter Lagekontrolle der Nadel ein Medikamenten-Cocktail, bestehend aus einem örtlichen Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum), Schmerzmittel und einem Kortison-Präparat, injiziert.
Nach erfolgter Punktion sollte der Patient ca. 20 Minuten in unserer Praxis verweilen, um eventuelle Begleitreaktionen frühzeitig erkennen zu können.
Was muss der Patient beachten?
Da wir Ihnen sowohl ein örtliches Betäubungsmittel als auch ein Kortison-Präparat injizieren, das auch an die Nervenwurzel laufen kann, ist die Kraft und auch die Reaktionsfähigkeit in den Beinen eventuell reduziert. Hierdurch bedingt sind Sie vorübergehend nicht mehr verkehrstauglich, so dass Sie für 12 Stunden auf keinen Fall mehr eigenhändig ein Automobil steuern dürfen. Für Unfälle wären Sie ohne Versicherungsschutz. Sie sollten daher von einer Begleitperson abgeholt werden.
Am Nachfolgetag sind sämtliche Aktivitäten wieder erlaubt. Nach erfolgter Punktion ist es möglich, dass sich ein Kribbeln in dem Hautsegment einstellen wird, in dem Sie vorher ihre Beschwerden hatten.
Welche Risiken beinhaltet die Behandlung?
Theoretisch besteht die Möglichkeit der Nervenverletzung. Im schlimmsten Fall würde dieses eine Lähmung in den entsprechenden nachgeschalteten Muskelstrukturen bedeuten. Diese Komplikation ist in unserer Praxis bisher noch nicht vorgekommen.
Des weiteren besteht die Möglichkeit der punktionsbedingten Infektion des Stichkanales (Eiteransammlung neben der Wirbelsäule), die eventuell antibiotisch oder auch operativ versorgt werden müsste. Auch dieses ist unserer Praxis bisher nicht vorgekommen.
Zusätzlich besteht die Gefahr der Induktion einer Hämatombildung direkt neben der Wirbelsäule. Aus diesem Grunde müssen sich Marcumar-Patienten und Patienten mit Therapie mit “Blutverdünnern” unbedingt melden.